Mittwoch, 30. April 2008

Mehr als nur ein Tee

Vor langer langer Zeit, als die Jesuiten nach Südamerika kamen, um die Urbevölkerung zu missionieren, sahen sie wie die Indianer des Quechua-Stamms einen Aufguss aus grünen Blättern aus kleinen ausgehöhlten Kürbissen (genannt Mate – „Behälter“ auf Quechua) tranken. Es war erfrischend und steigerte die Leistungsfähigkeit. Schnell gewöhnten sich auch die Priester an das Getränk und fingen an Yerba (so hieß die Pflanze) zu kultivieren. Dies führte zu der schnellen Verbreitung der Mate-Trinkkultur auf dem südamerikanischen Kontinent. Soviel zu der Geschichte des Mate-Tees.

Heute ist Mate DAS argentinische Nationalgetränk, auf das die Argentinier mächtig stolz sind und bei jeder Gelegenheit ihre kleinen Becher und die Thermoskanne auspacken. Mate wird mithilfe eines Strohhalms (Bombilla) mit einem Sieb am unteren Ende getrunken und schmeckt ziemlich bitter (für die meisten, die es zum ersten Mal probieren, etwas gewöhnungsbedürftig). Die Wirkung des Mate ist ähnlich wie die des Kaffees, nur dass Mate gesundheitsschonend ist.

Das tollste an Mate ist die Trinkzeremonie. Trinkt man Mate mit Freunden, so teilen sich alle als ein Symbol der Zusammengehörigkeit einen einzigen Becher und einen einzigen Strohhalm (wir lassen jetzt mal die Hygiene-Aspekte außer Acht:-)). Alle sitzen gemütlich da, trinken Mate, chillen und unterhalten sich – und das stundenlang. Gaaanz ohne Stress! Sowas sollte man in Deutschland auch einführen, finde ich…

Die argentinischen Studenten schwören auf Mate in den langen Lernnächten, da er wesentlich sanfter als Kaffee ist und trotzdem wach hält.

Und diese Erfahrung durfte ich auch schon mal machen:-) Bin nämlich zurzeit im Lernstress für die Midterm-Prüfungen. Mate her!

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