Montag, 9. Juni 2008

„¡Vos sos porteña!“

Seit ich hier bin, versuche ich meinen Akzent loszuwerden bzw. habe mir schon mehr oder weniger die argentinische Aussprache angewöhnt. Trotzdem frag ich mich immer was ich falsch mache, dass sich alle mit neugierigen Gesichtern umdrehen, wenn ich meinen Mund aufmache.

Aber gestern ist mir etwas Lustiges passiert. Auf der argentinischen Geburtstagsparty wurde ich von einem Spanier gefragt woher ich komme. Da ich gerade neben meiner mexikanischen Freundin Sofia da stand und wir einen Spaß daraus machen wollten, sagte ich: „aus Mexiko“. Der Spanier fing an zu lachen und ich dachte schon, dass er die Deutsche in mir durchschaut hatte, als er sagte: „Lüg nicht, du bist keine Mexikanerin. Du bist eine Argentinierin!“ Jetzt waren wir an der Reihe zu lachen. Nachdem wir uns weiter unterhalten haben und er immer noch zu unserer großen Belustigung der Meinung war, ich sei eine Einheimische, gab ich eine längere Rede von mir, um ihm eine Chance zu geben meine Herkunft zu entlarven. Er hörte mir aufmerksam zu und sagte verwundert: „Stimmt, jetzt hör ich, dass du eine Mexikanerin bist…“

Wir ließen den guten Kerl im Glauben. Die Wahrheit, dass ich eine Russin aus Deutschland bin, wäre schließlich auch zu umständlich zu erklären. Und geglaubt hätte er’s nach der Verwirrung sowieso nicht…

Dienstag, 3. Juni 2008

Zur Weinprobe nach Mendoza

Da meine letzte Reise schon ein Weilchen her ist, die verbliebene Zeit im Auslandssemester immer knapper wird, die Liste mit den Reisezielen in Argentinien aber immer noch gaaanz lang ist, beschlossen Helena und ich am Wochenende einen Abstecher nach Mendoza zu machen.

Mendoza liegt 1037 km westlich von Buenos Aires an der Grenze zu Chile und ist für seine unvergessliche Andenlandschaft, Thermalbäder und Weinanbau bekannt.
Wir ließen uns nicht von winterlichen Temperaturen und Schneefallwahrscheinlichkeit abhalten, stiegen am Freitagabend in einen Überlandbus und los ging die Reise!

Der Blick aus dem Bus: Anden beim Sonnenaufgang

Leider musste Helena am Montag arbeiten und ich zur Uni und so hatten wir nur 2 Tage zur Verfügung, um Mendoza zu genießen.
Deswegen ging es gleich am Samstagvormittag nach der kurzen Stadtbesichtigung in den kleinen Winzerort Maipu zur Weinprobe. Erst wurden wir durch eine moderne Winzerei geführt, in der uns die Geschichte des argentinischen Weines und die Weinherstellung näher gebracht wurden mit anschließender (und allgemein erwarteter:-)) Verköstigung.




























Seltsam: die Argentinier haben zwar eine Weinkultur, aber anscheinend keine Trinkkultur. Wo bleiben die richtigen Weingläser???


Danach ging es im selben Ablauf in eine 90-jährige Winzerei.





























Als letztes Highlight besuchten wir eine Olivenfabrik, um zu sehen wie Olivenöl hergestellt wird und uns anschließend mit allen möglichen Olivenprodukten einzudecken:-).

Auf diesen Drahtscheiben wird Olivenmasse verteilt und zusammengepresst, damit das Öl rausgedrückt wird

Am nächsten Tag stand ein Ausflug in die Therme in Cacheuta, einem Ort in den Bergen auf dem Programm. Um flexibler zu sein, mieteten wir uns ein Auto und fuhren Sonntag früh los und verbrachten einen tollen entspannten Tag in den Bädern mitten in den Anden.

Unser Auto: Chevrolet (!) Corsa


Auf dem Weg nach Cacheuta




ähhhh.... das war ein Fangobad... und es war SPASS!


Abends ging es im Luxusbus mit leckeren Mendoza-Weinen im Gepäck zurück nach Buenos Aires.Schade, dass wir nicht ein paar Tage länger bleiben konnten, um noch mehr von der Natur zu sehen und solche Aktivitäten wie Trekking, Rafting oder Paragliding vorzunehmen. Aber wir haben das Beste aus unserer knappen Zeit gemacht und viel Spaß in Mendoza gehabt!